„Ohne das Handwerk stünde das Land still.“ Dies betonte Karsten Lamprecht bei der Veranstaltung „Handwerk im Gespräch“ am Freitag in der Handwerkskammer Karlsruhe. Der Fraktionsvorsitzende im baden-württembergischen Landtag (CDU), Manuel Hagel, hatte das Gespräch mit dem regionalen Handwerk gesucht.
„Für uns ist handwerkliches Können genauso wertvoll wie akademisches Wissen. Deshalb werden wir die Meisterprämie verdoppeln – als klares Signal der Wertschätzung“, sagte der Fraktions- und Landesvorsitzende der CDU Baden-Württemberg.
Das Handwerk sei, anders als viele Industriekonzerne, verhältnismäßig gut durch die vergangenen drei schwachen Wirtschaftsjahre gekommen, erläuterte Lamprecht. „Doch ein viertes solches Jahr in Folge können und dürfen wir uns nicht leisten“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe vor 90 Besucherinnen und Besuchern.
Die Politik müsse beispielsweise konsequent den Bürokratie-Dschungel lichten. „Ein Jahr mal keine Neuerungen, keine weiteren Auflagen und Formulare, zudem ordentlich ausmisten. Wir wollen arbeiten und keinen Papierkram erledigen“, so Lamprecht.
„Wir brauchen zudem einen fairen Wettbewerb“, sagte der Präsident. Kommunen und deren Tochtergesellschaften dürften nicht zur Konkurrenz für die Privatwirtschaft werden.
Mit der anstehenden Landtagswahl – Hagel ist CDU-Spitzenkandidat – stünden auch außerhalb von Brüssel und Berlin etliche Veränderungen an. „Als Vertreter des regionalen Handwerks pochen wir darauf, dass diese Veränderungen zu Gunsten des Mittelstandes ausfallen“, forderte Lamprecht.
„Unser Handwerk mit seinem starken Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft: tief verwurzelt in unseren Regionen und gleichzeitig immer Motor für Innovation“, so Hagel. Die vielen vor allem auch familiengeführten Unternehmen denken nach seinen Worten nicht in Quartalen, sondern in Generationen. „Sie sind der Anker, der in stürmischen Zeiten hält: als verlässliche Ausbilder, die jungen Menschen Zukunft geben, als Arbeitgeber, die Verantwortung leben, und als Impulsgeber in der Stadt und auf dem Land.“
Die Handwerkskammer Karlsruhe ist Partnerin von 20.800 Betrieben mit rund 115.000 Beschäftigten. Die Betriebe erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 18,2 Milliarden Euro. Zum Kammerbezirk gehören die Stadt Karlsruhe und der Landkreis Karlsruhe, die Stadt Pforzheim und der Enzkreis, der Landkreis Calw sowie die Stadt Baden-Baden und der Landkreis Rastatt.