Handwerk: Sechs Bundessieger und die beste Ausbilderin der Republik kommen aus der Region Stuttgart

Vier junge Männer und zwei junge Frauen aus der Region Stuttgart gehören zu den besten Gesellinnen und Gesellen Deutschlands. Bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills (DMH)“ überzeugten sie mit herausragenden Leistungen und holten den Bundessieg. Die Ehrung fand am 5. Dezember bei der Siegesfeier in Frankfurt am Main statt. Zusätzlich ging auch der Heribert-Späth-Preis für exzellente Ausbildungsqualität in die Region Stuttgart.  

„Die große Zahl an Bundessiegerinnen und Bundessiegern spricht für die herausragende Qualität in der Ausbildung des regionalen Handwerks“, freut sich Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die Nachwuchstalente durchliefen in den vergangenen Monaten die drei Stufen des Wettbewerbs. Zunächst auf Kammerebene, dann auf Landesebene und zuletzt auf Bundesebene. Neben der Abschlussnote der Gesellenprüfung zählte das Ergebnis der praktischen Prüfungen, bei der die Teilnehmenden mit anspruchsvollen Arbeitsproben glänzen mussten – eine Herausforderung, die die sechs Handwerkerinnen und Handwerker mit Bravour meisterten. „Dafür braucht es Motivation und Leidenschaft für den Beruf und erstklassige Ausbilderinnen und Ausbilder, die ihr Wissen weitergeben. Es zeigt eindrücklich, wie hochwertig die handwerkliche Ausbildung in der Region ist und welche Entwicklungsmöglichkeiten den jungen Menschen offenstehen“, betont der Kammerchef.  

Erster Bundessieger im noch jungen Ausbildungsberuf Elektroniker für Gebäudesystemintegration ist Tobias Wieland aus Kirchheim am Neckar. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Nägele Stuttgart GmbH in Denkendorf. Auch Nico Heink aus Offenburg konnte sich durchsetzen: Er wurde Bundessieger bei den Malerinnen und Malern, Fachrichtung Ausbautechnik und Oberflächengestaltung, ausgebildet bei der Heinrich Schmid GmbH & Co. KG in Altbach. Deutschlands bester Orgelbaugeselle in der Fachrichtung Orgelbau ist Johannes Bernhard Oechsle aus Salach, der seine Lehre beim Orgelbau Gilbert Scharfe in Ebersbach an der Fils abschloss. Sebastian Trocha aus Oberstenfeld gehört ebenfalls zu den Bundessiegern. Als Zweiradmechatroniker, Fachrichtung Motorradtechnik, überzeugte er mit seiner Ausbildung bei 2-Rad-Service in Oberstenfeld. Aus dem Stadtkreis Stuttgart kommt die Bundessiegerin Jule Beckschulte. Sie ist Maßschneiderin mit Schwerpunkt Herren und wurde bei den Staatstheatern Stuttgart ausgebildet. Die zweite weibliche Bundessiegerin ist Sina Weber aus Leutershausen. Sie erlernte den Beruf der Sattlerin, Fachrichtung Fahrzeugsattlerei, im Ausbildungsbetrieb Lederkonzepte Kaai & Bosch GmbH in Ludwigsburg. 

Die beiden Bundesiegerinnen konnten auch beim parallellaufenden Wettbewerb „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ punkten. Hier zählen neben handwerklicher Präzision auch Kreativität im Design und der Gestaltung.  Sina Weber, Sattlerin Fachrichtung Fahrzeugsattlerei, ist erste Preisträgerin und Jule Beckschulte, Maßschneiderin Schwerpunkt Herren, zweite Preisträgerin.  

Heribert-Späth-Preis geht an Stephanie Nägele-Molitor 

In diesem Jahr ging ein weiterer Preis in die Region Stuttgart: Stephanie Nägele-Molitor, Geschäftsführerin der Stahlbau Nägele GmbH aus Eislingen, wurde als „Beste Ausbilderin im Handwerk 2025“ ausgezeichnet. Der Heribert-Späth-Preis wird seit 1997 verliehen, ist mit 3.000 Euro dotiert und ehrt jährlich Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für die Förderung des handwerklichen Nachwuchses engagieren. Stephanie Nägele-Molitor konnte überzeugen, da sie sich schon langjährig in der Ausbildung engagiert und sich vor allem dafür einsetzt, junge Frauen für das Handwerk zu begeistern. „Wir gratulieren Stephanie Nägele-Molitor ganz herzlich und freuen uns sehr für sie. Der Betrieb Stahlbau Nägele GmbH überzeugt seit Jahren mit einer hohen Ausbildungsqualität und wurde dieses Jahr dafür auch mit dem primAQ-Siegel der Handwerkskammer ausgezeichnet“, betont Peter Friedrich. Das primAQ-Zertifizierungsprogramm der Handwerkskammer bietet Ausbildungsbetrieben nicht nur ein Siegel, sondern auch hochwertige und umfangreiche Unterstützung für eine hohe Ausbildungsqualität von Handreichungen über Workshops bis hin zu Netzwerkveranstaltungen. 

Erste/r Bundessieger/-in im Handwerksberuf (Ausbildungsbetrieb in Klammer): 

Elektroniker für Gebäudesystemintegration: Tobias Wieland, Kircheim am Neckar (Nägele Stuttgart GmbH, Denkendorf) 

Maler und Lackierer, Fachrichtung Ausbautechnik und Oberflächengestaltung: Nico Heink, Offenburg (Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Altbach) 

Maßschneiderei, Schwerpunkt Herren: Jule Beckschulte, Stuttgart (Staatstheater Stuttgart, Stuttgart) 

Orgelbauer, Fachrichtung Orgelbau: Johannes Bernhard Oechsle, Salach (Orgelbau Gilbert Scharfe, Ebersbach an der Fils) 

Sattlerin, Fachrichtung Fahrzeugsattlerei: Sina Weber, Leutershausen (Lederkonzepte Kaai & Bosch GmbH, Ludwigsburg) 

Zweiradmechatroniker, Fachrichtung Motorradtechnik: Sebastian Trocha, Oberstenfeld (2-Rad-Service Oberstenfeld, Oberstenfeld) 

Zweite/r Bundessieger/-in: 

Vergolderin: Eva Heilemann, Ostfildern (Kunsthaus Fischinger GmbH, Stuttgart) 

Dritte/r Bundessieger/-in: 

Behälter- und Apparatebauer: Elvis Bytyci, Freiberg am Neckar (Rieger Behälterbau GmbH, Bietigheim-Bissingen) 

Beton- und Stahlbetonbauer: Daniel Neuscheler, Waldorfhässlach (Reiff GmbH, Neckartenzlingen) 

Wettbewerb „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ 

Erste/r Bundessieger/-in: 

Sattlerin, Fachrichtung Fahrzeugsattlerei: Sina Weber, Leutershausen (Lederkonzepte Kaai & Bosch GmbH, Ludwigsburg) 

Zweite/r Bundessieger/-in: 

Maßschneiderin, Schwerpunkt Herren: Jule Beckschulte, Stuttgart (Staatstheater Stuttgart, Stuttgart) 

Infos zum Wettbewerb: 

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk, auch DMH (ehemals PLW, „Profis leisten was“) genannt, findet bereits seit 1951 unter der Federführung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Meisterschaft zeigt die Exzellenz im Handwerk, soll die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung steigern und junge Handwerkerinnen und Handwerker in ihrer Entwicklung fördern. Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist ein zusammenhängender Wettbewerb. Nach dem Sieg auf Kammerebene können die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf Landes- und dann auf Bundesebene antreten.  

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Website: DMH: Die Besten unter den jungen Wilden

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