Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb

Wenn Unternehmen in Künstliche Intelligenz (KI) investieren, dann vor allem im Marketing und Vertrieb. Das sind die aktuell häufigsten Anwendungsbereiche, aber erst der Anfang – wie eine Best-Practice-Runde im

IPAI-Spaces in Heilbronn zeigte.

Rund 100 Managerinnen und Manager, IT-, KI- und Marketingprofis waren zur Veranstaltung KI in Marketing und Vertrieb von IHK Heilbronn-Franken, dem Unternehmerkreis Marketing und Vertrieb sowie dem KI-Transferoffice KITO ins IPAI nach Heilbronn gekommen, um von Prof. Dr. Rainer Schnauffer, Professor für Marketing und Vertrieb an der Hochschule Heilbronn (M&V Unternehmerkreis), Conrad Schlenkhoff (AI Transformation Institut) und Sebastian Mader (Schwarz Digits)  zu erfahren, wie der Einstieg in den praktischen Einsatz von KI gelingt und eine erfolgreiche KI-Strategie aussieht.

Bedarf und Potenzial sind groß. Das zeigte nicht nur das Interesse an der Veranstaltung, die fast um das Doppelte überbucht war. Schnauffer unterlegte dies auch mit Zahlen. KI sei zwar im Bewusstsein und in der Praxis der Unternehmensführungen angekommen, aber im Mittelstand „ist der Implementierungsgrad von KI noch unterwickelt“, stellte Schnauffer fest. Mehr als 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen hätten sich noch nicht oder unzureichend mit dem Einsatz von KI befasst. Schnauffer: „Der Mittelstand muss aufpassen, dass er nicht abgehängt wird und bei KI aufholen.“

Während Professor Schnauffers Mission „Wachrütteln“ heißt, lautete die Botschaft von Conrad Schlenkhoff: KI verstehen lernen, um sie gezielt einzusetzen. Sogenannte Prompts, also die Eingabeaufforderung an eine KI, bezeichnete Schlenkhoff als „Rückkehr der Geisteswissenschaften“: „Prompts funktionieren nicht wie Google. Sie brauchen Klarheit, Kontext und Details. Die KI ist auf Daten angewiesen, je mehr und wertvoller, desto besser das Ergebnis.“

Einig waren sich die Referenten: KI ist eine Führungsaufgabe. Schlenkhoffs Maxime lautet: „Groß denken, klein anfangen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigen und Technologiezugang ermöglichen.“

Sebastian Mader (Schwarz Digits) konnte dem nur zustimmen und sprach von einer „Akzeptanz auf allen Ebenen“ als Grundvoraussetzung erfolgreicher KI-Nutzung. Von kleinen Anfängen sind Schwarz Digits und die gesamte Schwarz-Gruppe längst weit entfernt. Laut Mader werden in der Schwarz-Gruppe täglich rund 500 Millionen KI-Entscheidungen getroffen. Ziel ist das Doppelte. Der „maximale Gamechanger“ seit KI im Marketing.

Wo aber liegen die Grenzen der KI? „Durch die Investitionen von heute, werden die jetzt noch vorhandenen Grenzen von KI schnell verschwinden. Dann müssen wir wissen, wann Schluss ist“, sagte Mader, der aber wie auch Schnauffer und Schlenkhoff in der KI vor allem eine Ergänzung oder Unterstützung sieht. KI helfe bei der Automatisierung und Digitalisierung, reduziere die Komplexität von Vorgängen, optimiere Prozesse und schaffe im Vertrieb Freiräume, um noch erfolgreicher zu sein. 

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