CFIEE startet globales Finanzbildungsprogramm

Es ist eine subtile Wahrheit, dass die meisten Schüler die Schule mit der Fähigkeit abschließen, Algebra zu beherrschen oder Aufsätze zu schreiben, aber nur wenige verlassen sie mit der Sicherheit, auch mit Geld umgehen zu können. Sie stolpern mit lückenhaften Kenntnissen über Budgetplanungen oder Investitionen ins Erwachsenenalter und schnappen hier und da ein paar Ratschläge von Eltern, Freunden oder sozialen Medien auf. CFIEE, der Internationale Rat für Wirtschaftserziehung, ist zu dem Schluss gekommen, dass dieses Missberhältnis nicht länger bestehen bleiben darf. Deshalb hat er ein weltweites Programm zur Vermittlung von Finanzwissen speziell für Schüler ins Leben gerufen.

Der Begriff „global“ ist in diesem Fall nicht nur ein Schlagwort. Der CFIEE ist seit jeher der Überzeugung, dass Finanzbildung nicht nur in Klassenzimmern von reichen Städten oder privilegierten Schulen stattfinden sollte. Er führt einen Lehrplan ein, der für alle Schüler geeignet ist; egal ob sie in einer geschäftigen europäischen Hauptstadt, einem abgelegenen asiatischen Dorf oder irgendwo dazwischen leben. Dabei handelt es sich nicht um auffällige Tools und Fachjargon. Es geht darum, sich auf das Wichtige zu konzentrieren – nämlich auf die täglichen Geldentscheidungen, die unser Leben wirklich beeinflussen.

Die Grundlage des Programms ist einfach, aber wirkungsvoll: grundlegende Budgetplanungen, Sparen und richtig Investieren. Budgetplanung wird beispielsweise nicht als formelhafte Tabellenkalkulation vermittelt. Vielmehr führt CFIEE das Thema mit Begriffen ein, die den Schülern bereits bekannt sind – das monatliche Taschengeld einteilen, zwischen einem Mittagessen oder Sparen für ein neues Handy zu wählen oder vielleicht einem jüngeren Geschwisterkind mit Taschengeld auszuhelfen. Auch das Sparen wird in verständlicher Sprache erklärt, wobei gezeigt wird, wie sich kleine Beträge, die regelmäßig gespart werden, zu einer größeren Summe addieren können.

Und dann ist da natürlich noch das Thema Investieren. Die meisten Schüler denken bei diesem Wort an die Wall Street oder etwas, das weit außerhalb ihres Alltags liegt. Aber CFIEE relativiert dies. Es geht nicht darum, 18-Jährige zu einem Börsenmakler zu machen. Stattdessen soll vermittelt werden, was Risiko und Ertrag bedeuten, warum Geduld wichtig ist und weshalb es so viel besser ist, früh zu beginnen – selbst mit kleinen Beträgen.

Das Programm richtet sich direkt an Schüler und Studenten – und das ganz bewusst. Erwachsene haben oft Schwierigkeiten, schlechte Geldgewohnheiten wieder zu verlernen. Einem 12-jährigen Kind kann man beibringen, mit Taschengeld umzugehen, während ein Student bereits lernen kann, ein Budget für Miete, Studiengebühren und einen Teilzeitverdienst zu planen.

Hier gibt es auch eine wichtige soziale Komponente. Finanzielle Bildung bedeutet nicht nur, gute individuelle Entscheidungen zu treffen, sondern auch, etwas zu bewegen. Ein Schüler, der zu sparen lernt, kann seine Geschwister dazu bringen, dasselbe zu tun. Ein junger Erwachsener, der die Grundlagen des Investierens versteht, kann seine Freunde davon überzeugen, langfristig zu denken. Und wenn eine bedeutende Anzahl von Menschen bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen, beginnt sich die gesamte Gemeinschaft zu verändern. Das CFIEE weiß, dass es oft für viele vorteilhafter ist, wenn es einzelnen Menschen besser geht.

Einer der größten Vorteile des Programms ist, dass es keine Wunder über Nacht verspricht. Die Verantwortlichen des Programms sind sich bewusst dass es Zeit braucht, um finanzielles Selbstvertrauen aufzubauen.

Die Schüler werden Fehler machen, sie werden manchmal zu viel ausgeben oder es versäumen, zu sparen. Das ist in Ordnung. Das Programm schafft Raum für Fehler und erinnert die Schüler daran, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind und kein Grund, aufzugeben. In gewisser Weise macht dieser sehr realistische Ansatz den Unterricht noch einprägsamer.

Das CFIEE hat dieses Projekt aus globaler Perspektive konzipierrt, basiert dabai aber auf sehr persönlichen Geschichten. Denken Sie an eine Teenagerin, die versteht, warum ihre Eltern sich um Rechnungen sorgen – oder an einen Studienanfänger, der erkennt, dass er sich durch den Verzicht auf ein paar unnötige Anschaffungen die Zugfahrt nach Hause leisten kann. Kleine Durchbrüche wie diese machen zwar selten Schlagzeilen, sind für die betroffenen Personen jedoch von entscheidender Bedeutung. Solche Momente möchte das CFIEE weltweit fördern.

Die gewünschten Ergebnisse sind hochgesteckt, aber realistisch. Die Absolventen des Programms sollten mehr als nur theoretisches Wissen mitnehmen. Sie sollten selbstbewusst ein Sparkonto eröffnen, einen einfachen Finanzplan erstellen und wissen, wie sie mit dem Investieren für die Zukunft beginnen können. Langfristig hofft CFIEE, dass dadurch eine Generation von Menschen entsteht, die weniger Schuldenprobleme hat, besser für die Zukunft planen kann und – was vielleicht am wichtigsten ist – mehr Vertrauen in ihre eigenen finanziellen Entscheidungen hat.

Dieses Selbstvertrauen ist der Schlüssel zu einem Schloss, das man nicht sehen kann. Geldsorgen gehören zu den häufigsten Ursachen für Ängste – selbst bei Schülern.

Indem CFIEE sich zuerst mit Finanzwissen befasst, vermittelt es nicht nur Mathematik mit einem gewissen Twist, sondern stattet die Schüler mit der Fähigkeit aus, diese Sorgen zu beseitigen und sie in ein Gefühl der Kontrolle zu verwandeln. Und wenn Sie jemals ein armer Schüler waren, der sich um die Zahlung der Miete gesorgt hat, wissen Sie, wie gut sich dieses Gefühl anfühlt.

Was CFIEE also tut, ist nicht nur eine Bildungsinitiative – es ist eine Lebensinitiative. Es geht darum, den Status quo zu durchbrechen; denn wenn Schüler finanzielle Kompetenz erwerben, sichern sie nicht nur ihre eigene Zukunft. Sie definieren auch neu, wie Familien, Gemeinschaften und sogar Gesellschaften mit Geld umgehen. Das ist die größere Vision, und sie ist es wert, beachtet zu werden.

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